Frankie und Johnny
Melancholisch-funkelnde Komödie über Liebe, Lust und zweite Chancen
von Terrence McNally
Ein heißer Sommerabend in New York.
Ein erstes Date endet im Bett – doch was nun?
Er kann nicht genug vom Leben bekommen: Johnny, Ex-Häftling, Schnellkoch und hoffnungsloser Romantiker, der gerne auch mal Shakespeare zitiert. Sie will einfach nur ihre Ruhe: Frankie, Kellnerin im selben Diner, hat von der Liebe längst genug und erwartet von dieser Nacht nichts weiter.
Doch Johnny lässt nicht locker. In einer Stadt, in der Gefühle alles bedeuten, kämpft er um eine zweite Chance – und langsam beginnt Frankie, ihre Mauern zu öffnen.
„Frankie & Johnny“ ist eine zärtlich-witzige und zugleich tief berührende Liebesgeschichte über Nähe und Vertrauen, über Angst und Hoffnung – und darüber, dass es nie zu spät ist, sich noch einmal auf das große Glück einzulassen.

Postkoital beginnend, zeigt das intime Kammerspiel die erste gemeinsame (Vollmond-) Nacht von Frankie und Johnny, die entsprechend dem gleichnamigen amerikanischen Blues-Standard ja eigentlich bereits ein Paar sind. In diesem Song ist es die Frau, die ihren Partner umbringt, genauer, ihn beim Seitensprung mit Kugeln durchlöchert. – Sollte dies ein Wink des Schicksals sein für Frankie, die nach außen toughe Kellnerin, deren Träume und Sinn für Romantik in den Turbulenzen des Lebens verloren gingen und für Johnny, den Koch mit schier unersättlichem Lebenshunger, an dem das Beste sein Bestreben ist, an sich zu arbeiten?


Das 1987 in New York im Manhattan Theatre Club uraufgeführte Stück behandelt das Paradoxon, mit dem viele Menschen auch heute noch konfrontiert sind: Mit zunehmendem Alter und dem Druck unserer inneren Uhr steigen die Herausforderungen bei der Partnersuche. Gleichzeitig scheinen wir jedoch immer festgefahrener zu werden und reagieren weniger flexibel auf den Einfluss anderer Menschen in unserem Leben. Wir errichten Abwehrmechanismen und Barrieren, die es uns erschweren, Bindungen einzugehen – selbst wenn wir es wollen.
„Frankie & Johnny“ ist eine Ode an kulinarischen und sonstigen körperlichen Genuss, an die Macht der Musik sowie ein pointiert mit Banalem und Absurdem gespicktes Plädoyer für den Mut, Neues zu wagen und Chancen zu ergreifen – und dafür, dass es nie zu spät ist, etwas Wunderbares aus dem eigenen Leben zu machen.
»Das Kennenlernen zwischen Frankie und Johnny wirkt fast wie ein Kampf: Während Johnny sie mit Zuneigung überschüttet, bis sie kaum mehr atmen kann, ist Frankie noch zerrissen. Sie hat zu schlechte Erfahrungen gemacht, um wieder jemanden an sich heranzulassen. Aber was, wenn es jemanden braucht, damit ihre Wunden heilen können?« – Franka Borstorff, FRIZZ Würzburg
Spieldauer: ca. 2 Stunden inkl. Pause
Aufführungsrechte: Deutscher Theater-Verlag, Weinheim
Originalrechte: S. Fischer Verlag
Deutsch von Ursula Grützmacher-Tabori