Der Spieler nach dem Roman von Fjodor Michailowitsch Dostojewski

Der fiktive Kurort Roulettenburg im Rheinland: Luftikus Alexej lebt als Hauslehrer bei der Familie eines schwer verschuldeten russischen Generals und ist hoffnungslos in dessen Stieftocher Polina verliebt. Diese ist jedoch dem zwielichtigen Gläubiger des Generals Des Grieux versprochen und hält Alexej hochmütig auf Abstand. Während die Familie noch auf das baldige Ableben einer reichen Moskauer Verwandten und die damit verbundene Erbschaft spekuliert, trifft überraschend die alte Dame selbst ein und beginnt zum allgemeinen Entsetzen, ihr Vermögen zu verspielen. In dieser Situation beschließt Alexej seinerseits, Geld am Roulette-Tisch zu beschaffen, um die Familienehre zu retten und die Gunst seiner Angebeteten zu gewinnen.

Dostojewskis zeitloser, autobiographisch inspirierter Roman „Der Spieler“ (erstmals veröffentlicht 1866) hat seine Bühnenwirksamkeit schon vielfach unter Beweis gestellt. Der Autor entwirft darin das Vexierbild einer Gesellschaft, die Glücksversprechen mit schnellem Reichtum aufrechterhält und entwickelt aus der anfänglichen Liebesgeschichte nach und nach eine irrwitzige Groteske über den Versuch, Menschsein als Spiel zu ertragen, zu erleben, zu überleben… aber dabei auch zu gewinnen?