Engel in Amerika

Schwule Variation über gesellschaftliche Themen – Teil I: Die Jahrtausendwende naht

von Tony Kushner (Deutsch von Frank Heibert)

New York in den 80er Jahren: Korruption, Machtmissbrauch, unterdrückte Homosexualität. Amerika befindet sich im Sog konservativer Strömungen – und der Ausbruch von AIDS erschüttert die Stadt.

Vor diesem Hintergrund kreuzen sich die Lebensgeschichten der Figuren in einem ironisch-bitteren Panorama: Louis verlässt seinen erkrankten Freund Prior, weil er dessen körperlichen Verfall nicht ertragen kann. Stattdessen nähert er sich dem gläubigen Mormonen Joe an, der seine Homosexualität vor seiner vereinsamten, tablettenabhängigen Ehefrau Harper geheim zu halten versucht. Derweil lässt sich der korrupte Top-Anwalt Roy Cohn Leberkrebs diagnostizieren, da die Krankheit seinem sorgsam gepflegten Image als skrupelloser Machtmensch widerspricht.

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Tony Kushner verwebt in verschiedenen Handlungssträngen seine Dialoge gekonnt zu einem faszinierenden Zeitbild und bricht seinen dramatischen Grundton mit präzisem Witz und befreiender Ironie. Das von Fantasie überbordende Theaterepos stammt aus der Geburtsstunde des Neoliberalismus und liefert eine bis heute gültige, schonungslose Analyse einer Gesellschaft, die einen kollektiven Infekt in sich trägt und damit ringt, dessen Existenz zu akzeptieren. Dass Kushner mit Roy Cohn, dem ehemaligen Anwalt des heutigen US-Präsidenten Donald Trump, ein literarisches Denkmal setzte, ist dabei mehr als ein Augenzwinkern der Zeitgeschichte.


»Fantasie- und humorvolles Drama um leidende Menschen […] Theaterwerkstatt führt mit „Engel in Amerika“ eindrucksvoll zurück in die Ära von Reagan und Aids-Erkrankung. […] Das „ausgegrabene“ Epos setzt Anna Lußem für die kleine Bühne der Theaterwerkstatt gekonnt und mit einem intensiv aufspielendem Team in Szene. […] Langeweile tritt bei dieser dynamischen Inszenierung keine Minute lang auf. Nur ein weiterer Grund, dass die sehenswerte Premiere mit reichlich Beifall endete.« – Sabine Dähn-Siegel, Main-Post Würzburg


Aufführungsrechte: Deutscher Theaterverlag Weinheim | Originalrechteinhaber: S. Fischerverlag, Frankfurt

Spieltermine

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